Start eines Nanocubes.

Viele Aquarianer starten mit einem kleinen Aquarium, einem sogenannten Nanocube in das Hobby Meerwasseraquaristik. Häufig sind sie dazu durch Werbung von voll besetzten Aquarien animiert worden.

Aber wie es mit Werbung nun mal ist, zeichnet sie ein stark geschöntes Bild, das nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hat. So wie wir es bei Werbung für Kosmetik oder Zigaretten schon lange kennen, ist das in der Aquaristik nicht anders.

Leider brechen viel zu viele Aquarianer ihren Ausflug in die Meerwasseraquaristik frustriert ab, so ein wie in der Werbung dargestelltes Riffbecken aufzubauen, blieb für sie unerreichbar. Ihre Ausrüstung verkaufen sie in großer Zahl bei eBay Kleinanzeigen, um wenigstens einen Teil der Investitionen zurück zu bekommen.

Ich möchte daher hier kurz unseren Weg zu einem einfachen und funktionierenden Nanoaquarium vorstellen.

Mein Name ist Dr. Andreas Pilz und ich betreibe die Meerwasseraquaristik schon weit über 25 Jahre. Aus den Erfahrungen die ich mit unterschiedlichen Pflegesystemen gesammelt habel habe ich das System reef concept entwickelt. In einer etwas modifizierten Form möchte ich es ihnen hier für nano Aquarien vorstellen.

Das System reef concept.

Das System reef concept ist ein low nutrient system also ein System bei dem man Nitrat und Phosphat mit den üblichen Tropftests nicht mehr nachweisen kann!

Die Methode reef concept ist nicht mit anderen Verfahren kombinierbar!!!

Zeit.

Die wichtigste Zutat bei der Pflege eines nano Aquariums ist Zeit. Ein zu schneller Besatz ist der Hauptgrund für hohe Nitrat und Phosphatwerte, die man oft nicht mehr in den Griff bekommt.

Egal ob man sein Meerwasser durch Auflösen von Meersalz selbst hergestellt hat oder eine fertige Lösung von Meersalz verwendet. Am Anfang hat man ein Wasser, das in biologischer Hinsicht tot ist. Erst durch Reifung entsteht lebendes Meerwasser, was Sie jetzt mit lebenden Tieren besetzen können.

Low Budget.

Bei der Einrichtung war es uns wichtig, ein möglichst einfaches und pflegeleichtes System aufzubauen. Wir verzichten in unserem Nanobecken auf einen Abschäumer und auch auf den üblichen WW.

Dies ist möglich, da der hohe Bodengrund (ein Deep Sandbed Filter) aus Jurasplitt die Nährstoffe zuversichtlich und schnell abbaut. Das übrige erledigen planktonische Algen, die wir mit CO2 aus einen DIY (do it yourself – später mehr) Reaktor füttern.

Die CO2-Dosierung ist eine uralte Technik.

Die CO2-Dosierung im Meerwasseraquarium ist keine neue Technologie, sondern wurde schon im letzten Jahrhundert praktiziert, um den niedrigen kh bei der Kalkwassermethode zu kompensieren. Über die Zeit ist sie aber in Vergessenheit geraten.

Wer sein Aquarium mit einem Kalkreaktor fährt, fügt seinem Becken immer auch Gleichgewichtskohlensäure zu. Da ein Kalkreaktor mit Steuerung, CO2 Versorgung häufig über 1000 € kostet, sprengt er für viel Anfänger das Budget.

Die Algen, die durch die CO2-Düngung wachsen, müssen permanent mit einem Fliesfilter exportiert werden. In der Folge erhält man ein extrem klares Wasser.

Dies erhöht den dekorativen Effekt des kleinen Aquariums ungemein und macht es zu einem richtigen Hingucker (nicht nur für Besucher).

Achtung Fakeinformationen.

Nitrat und Phosphat mithilfe der Mikroalgen zu eliminieren ist die preiswerteste Möglichkeit, diese unerwünschten Abbauprodukte loszuwerden, die ich kenne. Da der Handel lieber an seinen Produkten verdienen möchte, werden nicht belegbare Schauergeschichten über die CO2-Düngung erfunden. Lassen Sie sich dadurch nicht verwirren.

Wenn Sie Fragen zu unserem System haben, fragen sie mich und lassen sich nicht von selbsternannten Experten in Foren belehren.

Der Bodengrund.

Bevor Sie ihr Aquarium befüllen, wird der Bodengrund eingebracht.

Nicht jedes Material, was als Bodengrund angeboten wird, ist auch dafür geeignet. Lassen Sie sich nicht vom Aussehen oder Phantasienamen täuschen.

Ein einfacher Test sagt ihnen, ob das Material als Bodengrund geeignet ist.

Wenn sie den Bodengrund mit Salzsäure beträufeln, sollt er unter Aufschäumen in Lösung gehen. Oft reicht es aber schon aus, einen Lösungsversuch mit einfachem Mineralwasser durchzuführen.

Wir verwenden als Bodengrund schon sehr lange Kalksplitt (Jurasplitt), ein Kalziumkarbonatgestein, das in den Formen Kalzit und Aragonit vorkommt. Das Kalkgranulat sollte eine Korngröße von 2 – 5 mm haben. Man bekommt Kalksplitt sehr preiswert im online Handel.

Da Kalksplitt in Deutschland gewonnen wird entfallen weite Transportweg. Was gut für die CO2 Bilanz ist!

Start des Besatzes. 2 einfache Methoden.

Wann soll man denn mit dem Besatz seines Nanocubes starten?

ES gibt 2 einfache Möglichkeiten, den Zeitpunkt zu bestimmen. Dies ist unabhängig von dem verwendeten Meersalz oder Meerwasser.

1. Methode.

Setzten Sie in ihr neues Aquarium eine Caulerpaalge, wenn die Alge wächst, ist das Wasser ok und es kann mit dem Besatz begonnen werden. In der Regel nach ca. 4 Wochen. Beginnen Sie schrittweise und fangen mit robusten Arten an (z. B. Krustenanemonen).

Setzen Sie keine SPS/LPS ein, solange noch keine Kalkrotalgen in ihrem Nanocube wachsen.

2. Methode.

Für die, die es genauer wissen möchten, stelle ich hier noch eine weitere Methode vor.

Sie starten mit der Messung des NO3 im Becken. Im zweiten Schritt erhöhen sie den Nitratgehalt mit unserer Ammoniumnitratlösung so stark, das sie den Anstieg messen können. Nach 24 h Messen SIE erneut den NO3 Level. Er sollte innerhalb von 24 h auf den Ausgangswert zurückfallen.

Nur aus der Messung des Nitrat- und Phosphatlevels OHNE Anreicherung kann man keine Rückschlüsse darauf ziehen, ob der Nitratabbau schon funktioniert.

Cyano free.

Damit ihr n eues Aquarium Cyano frei bleibt empfehle ich die Verwendung unserer p. a. Calciumlösungen.

Eine p. a. Lösung hat immer ein p. a. Siegel im Etikett und eine Garantieanalyse.

Das Aquarium auf dem Bild ist das nano Cube von Martina Klein es läuft jetzt seit ca. einem Jahr ohne ww und einen AS.

Noch eine Besonderheit.

Bei der Pflege eines nano Cubes nach der Methode reef-concept gibt es noch eine weitere Besonderheit. Da der Nährstofflevel extrem niedrig ist, so niedrig das die Korallen nur sehr schlecht wachsen, muss man täglich einen Tropfen von unserer Stickstoff und unserer Phosphorlösungen zusetzen.

Entwicklung des Nanocubes.

In dem Becken von Martina Klein leben heute neben ein paar Korallen und Krustenanemonen auch die ersten Tiere. Schnecken und kleine Schlangenseesterne.

Wenn Sie Fragen haben:    

Martina Klein via Whatsapp: +49 174 318 769 5

Bei allen chemischen Fragen: Dr. A.Pilz +49 152 338 929 98